Kirgistan

Nach dem langwierigen Grenzprozedere die Ankunft in Kirgistan. Es fühlt sich an wie eine Befreiung aus den Fesseln der chinesischen Autorität. Schluss mit Vorschriften, wo man fahren darf und wo nicht. Schluss mit Beschränkungen in der Kommunikation. Schluss mit nix verstehen und nix lesen. Schluss mit Süss-Sauer und Stäbchen. Endlich wieder Messer und Gabel. Endlich wieder frei.

Mit Freude fahren wir abseits der normalen Route, abseits der Hauptstrassen. Schotterpisten und steile Passstrassen sind angesagt. Bis 3400 Meter über Meer. Übernachten auf 3000 Metern an stillen Bergseen. Unendliche Weiten, Hochebenen und Bergketten in allen farblichen Schattierungen. Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen, Esel - zu Hunderten, zu Tausenden. Wenige Tage nur dauerte das Glücksgefühl, das wunderbare Land ist klein.

Die Hauptstadt Bishkek und die Grenzstadt Osh sind Pflicht aber keine Augenweide. Zu sehr hängt der postsowjetische Mief in der Luft. Die unzähligen Kriegsdenkmäler, vergessen, geduldet. Ohne Stolz stehen sie am Rand der Strasse, in Nischen parkiert. Die mehrheitlich muslimische Bevölkerung, gepaart mit dem orientalische Flair, den der Basar versprüht, will nicht richtig dazu passen. Und macht die Sache auch nicht besser.  

Morgen schon sind wir wieder raus aus Kirgistan. Von Osh sind es nur wenige Kilometer zur Grenze nach Usbekistan. Mal sehen, was uns erwartet.

 

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