Die ersten Tage

Die Eingewöhnung an das Unbekannte, Fremdländische, Marokkanische ist hinter uns und erste Erfahrungen mit dem Strassenverkehr, den Parkwächtern, den Gewohnheiten in Läden und Restaurants, dem Handeln und Feilschen haben wir gesammelt. An die gedämpften Schafs- und Kuhköpfe, die auf den Märkten als Mahlzeit angeboten werden, müssen wir uns jedoch erst noch anfreunden. Bis jetzt aber ein durchaus positives Bild, das wir in diesen ersten Tage Marokko erfahren durften.

Von Tanger Med über Larache und Moulay-Bousselham haben wir die Hauptstadt Rabat erreicht. Die Fahrt auf der Nebenstrasse, durch Dörfer und über Feldwege war ziemlich abenteuerlich, dafür aber hochinteressant. Immer wieder standen Eselskarren oder Schafherden im Weg. Die Strasse halbwegs asphaltiert und mit Schlaglöchern übersät, zwang uns zur Fahrt nur knapp über Schritttempo. Freundlich grüssten uns die Menschen am Wegrand und auf den Feldern. Fasziniert von einem am Wegrand blühenden Kaktus, hielten wir mitten in Nirgendwo, um die botanische Schönheit mit unseren Kameras einzufangen. Kaum jedoch stand unser Fahrzeug, stürmten von hinten und vorne, aber auch von den Feldern links und rechts Kinder und Jugendlich auf unser Fahrzeug zu, wohl in der Hoffnung auf eine Süssigkeit oder ein kleines Geschenk. Zwar hatten wir in den Reiseführern viel von diesem Phänomen gelesen, hier wurden wir aber dermassen von der Menge der Kinder überrascht, dass wir uns schnell zur Weiterfahrt entschlossen. In der Zwischenzeit haben wir die für solche Situationen extra gekauften Biskuits und "Zältli" griffbereit in der Fahrerkabine.

Um noch vor Einbruch der Dunkelheit Rabat zu erreichen, wechselten wir auf halber Strecke auf die Autobahn. Den Komfort einer schnellen, ruhigen und „tempomatisierten“ Fahrt büssten wir mit Langeweile und Ereignislosigkeit.

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