zu den Cascades d’Ouzoud

Nach 2 Tagen Marrakech zieht es uns wieder in die Landschaft. Unsere Reise geht Richtung Fes mit dem Zwischenziel Cascades d’Ouzoud. Auf der N8 lassen wir Marrakech zügig hinter uns und geniessen die Fahrt auf der geraden und zwischendurch sanft sich dahinschlängelnden guten Strasse. Das Landschaftsbild wechselt von grünen Bäumen und Büschen zu wüstenartigem Gestein und gleichaussehenden Dörfern hin und her. Nach ca. 120 km nehmen wir den Abzweiger Richtung – sogar angeschrieben auf französisch – Cascades d’Ouzoud. Wenn die Strasse so gut bleibt, sind wir binnen knapper Stunde dort. Die Strasse schlängelt sich gemächlich auf- und abwärts und führt uns an abwechslungsreicher Landschaft vorbei. Das Schild – 10t - vor der schmalen, nicht unbedingt vertrauenserweckenden Brücke und der Wunsch zur Schlucht zu kommen, gibt uns das nötige Vertrauen über die Brücke zu fahren. Das heisst, Carlo fährt und ich versuche zu fotografieren und laufe hinterher. Weiter geht es geschlängelt und mit Spitzkehren versehen aufwärts. Die Schlucht ist rechts unter uns und vor uns zu sehen, aber wo sollen da die Wasserfälle sein? So fahren wir Kilometer um Kilometer. Ich geniesse die Aussicht und Carlo das Kurven fahren. Bei der beginnenden Talfahrt verändert sich langsam die Landschaft. Akazienbäume, Arganbäume und Olivenbäume zieren die Hänge, und Getreidefelder (wie bei unseren Bergbauern) runden das Bild ab. Angekommen im Dorf Ouzoud suchen und finden wir für unser Nachtlager den ruhigen, gepflegten Campingplatz «Zebra». Wir geniessen den unerwarteten Comfort, verschieben die Besichtigung der Wasserfälle auf den nächsten Tag und geniessen – als wäre es die letzte Tagine – das leckere Abendessen der Gastgeber. Am folgenden Morgen, nach einem üppigen Frühstück à la Marocain, starten wir unsere Tour (mit 2 Stunden angegeben) zu den Wasserfällen. Die Touristenstände, die nach und nach öffnen, zeigen uns den Weg, nur, wer soll denn hier alles einkaufen? Weiter bergab geht es auf dem Treppenweg, vorbei an Büschen, Steinen, Bäumchen, Oleandern, kleinen Kaffee-Essnischen und Kräuterverkäufer. Ein Farbenspiel von sattem Grün über rosa zu rotem Lehm und grauen Steinen. Die Sonne ist noch gnädig und wir auf der Schattenseite. Noch eine kleine Wende und der Blick fällt auf die Wasserfälle, deren Getöse den Lärm der bereits dort fotografierenden, lauten marokkanischen Touristen (wie mag das in der Hochsaison sein) übertönt. Wie eindrücklich muss dieser Wasserfall nach einem Regentag oder nach der Schneeschmelze sein?. Jaja der Rheinfall ist schon breiter und lauter- dennoch – wir finden es ein faszinierendes Naturschauspiel. Die Touristenzahl nimmt zu (kaum Europäer) und wir setzen unsere Tour - über den Bach und auf der anderen Seite des Tales hoch - fort.

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