Fes - Meknes - Moulay Idris

Am grossen Stausee Bin-el-Ouidane (Militärpräsenz zu sehen) vorbei zurück auf die N8 und im Eilschritt nach Norden. Die zwei Königsstädte Fes und Meknes wollen ja auch noch besucht werden. Nicht zu vergessen Moulay Idris (die heilige Stadt) und Volubilis (römische Ruinenstätte) und auch ein bisschen Strand am Mittelmeer möchten wir noch vor der Überfahrt erleben. Nach Azrou verlassen wir den mittleren Atlas. Die landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt nach Fes führt uns durch hügeliges Gelände, Zedernwälder und gemütlichen Dörfern. Angekommen in Fes fahren wir durch eines der Stadttore. Die Durchfahrt ist einspurig und mit Ampel geregelt. Dahinter findet sich trotz Höhe und Grösse des Autos gleich neben der Medina (Altstadt) einen mit Bakschisch zu bezahlenden Parkplatz. Wir schlendern durch das Labyrinth der Soukgassen, besichtigen dabei eine fast versteckte kleine Medersa (Koranschule) und lassen uns die Gerberei von Fes zeigen. Wir fühlen uns um Jahrzehnte zurückversetzt. Eindrücklich und bedrückend zugleich wie hier heute noch gearbeitet wird. Die Bilder geben einen kleinen Eindruck davon. Der Eindrücke genug von Fes, fahren wir weiter nach Meknes – nicht ohne auf dem Hügel einen Halt einzulegen und einen sich lohnenden Blick zurück auf Fes zu werfen. Ein Übernachtungshalt kurz nach Fes wird eingelegt bevor wir nach Meknes weiterfahren.

In Meknes dürfen auch wir Nichtmuslime das Mausoleum (des Moulay Ismail) besichtigen. Ganz einfach und unproblematisch (fast schon langweilig) finden wir die Einfahrt durch das Stadttor und «unseren» Parkplatz. Unser Plan, zu Fuss zum Mausoleum und danach zum Hauptplatz mit dem mächtigen Stadttor Bab Al Mansour. Die erste Enttäuschung in Marokko, das Mausoleum ist aufgrund von Renovationsarbeiten für längere Zeit noch geschlossen. Beim Stadttor auf dem grossen Platz – kaum belebt – muntern wir uns mit einem Orangensaft und Thé à la menthe auf. Daraufhin einen Spaziergang durch den urtümlichen Souk – erstaunlich, keine Touristenverkaufsstände. Alles zu kaufen für den alltäglichen Gebrauch der MarokkanerInnen. Fremdsprachenkenntnisse Mangelware, was uns jedoch nicht am Einkauf von frischen Lebensmittel hindert. Auf dem Rückweg, respektive bei der Wegfahrt vom Parkplatz taucht plötzlich ein «Parkwächter» auf und fordert Gebühr. Mittlerweile kennen wir die Preise und wir drücken im das Geld in die Hand. Mit grossen Augen entfernt er sich. Wir lassen das Stadttor hinter uns – Moulay Idriss ist wenige Kilometer vor uns. Besichtigung über Besichtigung, haben wir uns zu viel vorgenommen?

Moulay Idriss, zwischen zwei Berggipfeln gelegen und dazwischen der heilige Bezirk mit dem Idris-Grab (nicht zu besichtigen). Wir sind auf der Suche nach dem runden Minarett und dem Ausblick auf die «Keimzelle der marokkanischen Monarchie». Nach einem ordentlichen Rundgang, Treppchen auf und ab, mit und ohne Esel in den engen Gässchen und freundlichen Menschen ist es uns gelungen beides zu betrachten. Unser nächstes Ziel Volubilis. Ein ca. 40 ha umfassendes Ruinengelände der Antike. Erstaunlich gut erhaltene, teilweise ausgebesserte Ruinen. Freies umherlaufen erlaubt. Ruhig und friedlich die Stimmung, ein Ort zum Verweilen und auf sich wirken zu lassen. Ein guter Abschluss vor der Fahrt nach Chefchaouen, der blauen Stadt.

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